Christian 4. BREV TIL: af Mecklenburg-Güstrow, Johan Albrecht FRA: Christian 4. (1626-06-06)

6. Juni 1626.
Til Hertug Johan Albrecht af Meklenborg.
Kongen beretter om Ærkebiskoppen af Bremens upaalidelige Adfærd. Da han, til Trods for givne Løfter, ikke har truffet de nødvendige Forholdsregler til Forsvar, har Kongen set sig nødsaget til at besætte Fæstninger og Pas i Bremen Stift. — Afskrift i Geh. und Haupt-Archiv i Schwerin.

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s. 82Freundtlicher, vielgeliebter Vetter und Sohn, da es E. L. an allem wolergehen noch wol erginge, so wehre solches mir gantz lieb zuvornehmen, fur meine Person dancke ich dem lieben Got. Hieneben kan ich E. L. nicht bergen, das ich in erfahrung gekommen, wie das allerlei bericht von wegen der heuser im Stifft Bremen, so mit des Niedersachsichen kreises volck besetzt, E. L. sol furgekommen sein, woran aber gantz nichtes ist, dan da ich mich von S. L. des Erzbischoffen hendel hette wollen perturbiren lassen, so hette ich darzu vorlengst grosse Ursache gehabt, von welchen ich nunmer gedencken wil. Da wir zusammen auff dem tagh zu Lawenburgh wahren, werden E. L. sich S. L. voti wol zuerinnern wissen, welches er mit hand und Siegel daselbst confirmirt. 1) Nichts destoweniger schrieb er dem keiser, was dar geschlossen, darin hette er nicht consentiret, was aber geschehen, darzu wehre er genotigt vnd gezwungen. Wessen allen vngeachtet ich allemahl mit S. L. gutte vetterliche correspondenz gepflogen, S. L. auch nicht sagen kan, das ich mit meinem willen ihm etwas zuwiedern iehmals gethan habe. Da er nun vor etzlichen wochen bei mir zur Rotenburgh wahr, 2) sagte S. L. mir zu, das er das volck, so im Stifft vorhanden, mir wolte zukommen lassen, welchs er aber stracks, da der Manssfelder die stosse bekam, 3) von einander lauffen liess vnd die Pässe ganz bloss stahn liess.

s. 83Worauf ich ihm stracks geschrieben vnd erinnern lassen, das solches sich also nicht thun liesse, wessen vngeachtet S. L. doch einen weck als den andern 1) die heuser liess liihr stehn.

Da ich nun sah, das solches diesem kreisse ein gefehrliches werck wahr, Ich auch von vnterschiedlichen ortern gewarnet wart, ich solte mich wol vorsehen, Als habe ich keinen vmbgang haben konnen die heuser vnd passe zu besetzen, Jedoch mir erbotten, das die besetzungen S. L. im geringsten nicht solten molest sein, Sondern S. L. gehorsamb [s]ein vnd alle reverentz erzeigen, doch dass sie dem kreiss mit Eid vnd pflicht vorwand vorpleiben, womit S. L. anfangs friedlich, aber stracks darnach dauon gezogen. 2) Vnd weil der ganzer vorlauff etwas weitleuffig vnd nicht vor diesmahl der noturfft nach kan ausgefuhret werden, So habe ich E. L. vor diesmahl damit nicht graviren wollen, Sondern wil es mit erster gelegenheit nebenst andern sachen mehr, so darzu gehoren, aufsetzen lassen vnd E. L., geliebts Got, zuschicken. Stelle E. L. anheimb, ob sie es deroselben vielgeliebten hern Brudern zuwissen thun wollen, auff das S. L. den grund erfahren mugen, das ubrige sol S. L. doch auch zugeschicket werden. Beuehle E. L. hiemit dem lieben Got vnd vorpleibe allezeit

E. L. getrewer Vetter
vnd Vather

Christian.

Datum Wolffenbüttel den 6. Junii
Anno 1626.

Udskrift: Meinem vielgeliebten Vettern vnd Sohn, Herzogh Hans Albrecht zu handen. 3)